Missstände in der Fantasyliteratur
Wie schon erwähnt, habe ich begonnen selbst zu schreiben, weil mir vieles in der Fantasyliteratur nicht gefallen hat. Von Natur aus schon bin ich ein kritischer Mensch und selbst zu schreiben hat mich in vielerlei Hinsicht noch zusätzlich sensibilisiert.
Es folgt nun eine Auflistung der Szenarien, die mir in anderen Fantasybüchern überhaupt nicht gefallen und die ich in meinen Büchern zu vermeiden versuche:
Unrealistische Übermenschen:
Der Held ist nach der Schlacht mit Wunden übersät. Er hat tiefe Schnittwunden am ganzen Körper, ist von Pfeilen durchbohrt worden und hat üble Schläge auf den Kopf einstecken müssen. Trotzdem kämpft er mutig und unermüdlich weiter… dank des Adrenalins. (Ja, da kann ich noch mitgehen. Das habe ich selbst schon erlebt.)
Doch spätestens am nächsten Tag müsste der Held eigentlich ziemlich jämmerlich daniederliegen und üble Schmerzen haben. Aber unser Held kämpft Tag für Tag aufs Neue und dies noch tapferer als zuvor. Alles ohne die segensreiche Heilung eines Magiers wohlgemerkt. Ach wirklich? Tut mir leid, aber das finde ich zu unglaubwürdig. (… Oder nur blanker Neid auf so einen Körper)
Die Karriereleiter:
Ein einfacher Bauer erfährt, dass er von edelster Abstammung ist und schon beginnt sein ungebremster Aufstieg in die höheren Kreise der Gesellschaft. Und dabei hat keiner ein Problem damit, den ungebildeten Trampel innerhalb eines Jahres (spätestens) zum rechtmäßigen König des Landes auszurufen.
Hallo? Hat jemand schon mal die Geschichte der Menschheit gelesen? Unliebsame Rivalen werden ausgebootet oder aus dem Weg geräumt und nicht mit dem Satz „Er ist unser rechtmäßiger König“ über alle anderen erhoben.
Endlose Beschreibungen von Wäldern und Wiesen:
„Die Strahlen der Sonne brachen sich glitzernd auf den morgendlichen Tautropfen, die fein die zarten Blätter benetzten… usw.“
Solche endlosen Ausschmückungen kann man sicherlich zu Papier bringen, sie sind aber für den eigentlichen Inhalt irrelevant und oftmals sehr ermüdend. Vor allem wenn beständig ein kleines Blümelein am Wegesrand beschrieben wird und die Helden dann einfach daran vorbeiziehen ohne es auch nur zu beachten. Inzwischen überlese ich längere Passagen dieser Art gekonnt.
Die Kunst ist es für den Leser ein lebendiges Bild entstehen zu lassen, jedoch ohne ihn mit übermäßigen Details zu langweilen.
Held und Fußvolk:
Der Held wird stets als eine komplexe Figur dargestellt. Er hat Gefühle und durchdenkt sein Handeln. Wohingegen die unzähligen Helfer, Soldaten und Bediensteten nur einen Wunsch haben, nämlich unserem Helden bedingungslos zu dienen, und das ohne irgendetwas zu hinterfragen oder gar Widerworte zu geben. Natürlich auch noch von ganzem Herzen und ohne eine Münze Lohn dafür zu erhalten.
„Befiehl, ich gehorche.“ Ja, so denken wir doch alle in unserem Job. (Oder vielleicht doch manchmal: „Leck mich am Arsch!“ und „Darauf kannst du lange warten.“)
Die Endlosdiskutierer:
Da wird seitenlang das Gewissen befragt, diskutiert und totgeredet, bis der Held sich schließlich notgedrungen (weil die Zeit knapp wird und das Papier ausgeht) zu einer Entscheidung durchringt.
Diese Leute gibt es leider auch im wahren Leben… aber ich gehöre definitiv nicht dazu und mich ermüdet endloses Geschwafel.
Steht es in meiner Macht, wird es schnellstens unterbunden. Wir diskutieren nicht – wir treffen Entscheidungen..
Der Überflieger:
Ein Einfaltspinsel findet einen magischen Gegenstand, der ihm Macht verleiht oder entdeckt seine einzigartige Fähigkeit Magie zu wirken.
Zu diesem Zeitpunkt ist er unwissend und untrainiert, aber das Wunder geschieht von einem Tag auf den anderen. Er weiß nun genau wie das mit dem Zaubern funktioniert und selbst schwerste Zauber gelingen ihm mühelos.
Da muss man Fähigkeiten anscheinend nicht mehr mühsam erlernen? So etwas ist zu schön, um wahr zu sein. Darum gilt für meine Geschichte: Um auch nur irgendetwas gut zu können, muss man fleißig und vor allem lange, lange Zeit üben.
Gut und Böse:
Hier existiert oftmals eine sehr strikte Trennung. Die Guten sind nur gut und retten die Welt (was sonst?) und die Bösen sind ultragemein, grausam und abgrundtief böse und wollen die Welt zerstören (warum?).
Welchen Nutzen hat „der Böse“ davon, dass er die Welt zerstört und sich selbst gleich mit dazu? Bei genauerer Überlegung – eigentlich gar keinen.
Dann gibt es noch die abgeschwächte Version, in der der Böse die Welt unterjochen möchte. Seine Untertanen behandelt er allesamt grausam und doch gehorchen sie ihm widerstandslos. (Könnte sein, ist aber manchmal auch zu übertrieben dargestellt.)
Böse töten ist moralisch immer erlaubt:
Es ist scheinbar eine gerechte Sache, wenn ein Guter einen Bösen tötet. Auch wenn der Feind brutal und hinterrücks gemeuchelt wird. (Unbedeutende Verluste auf dem Weg zum Sieg.) Wohingegen ein Böser sofort ein Verbrecher ist, wenn er einen Feind tötet und sei es nur, um sich seiner Haut zu erwehren.
…Da schreibt anscheinend der Sieger die Geschichte.
Wie viele Waffen braucht ein Held?
Spielen wir ein PC-Game, tja dann brauchen wir natürlich alles: Kurzschwert, Axt, Bogen, Messer, Wurfsterne, Langschwert, Säbel, Armbrust, Zauberstäbe... je mehr, umso besser. Allerdings in einem Roman sollte man die Ausrüstung etwas spartanischer halten, denn schließlich ist der Held kein Packesel, der unendlich viele Gegenstände gerne mit sich herumschleppt. Zumindest vertritt Ravenor diese Meinung ganz vehement.
Die unwirtliche Natur:
Wie oft die armen Helden durch eisigkalte oder fast kochendheiße Landstriche wandern müssen, ist wirklich auffällig.
Dabei haben sie kaum Verpflegung und Ausrüstung bei sich und sind auch noch verletzt. Und dann ziehen sie tapfer wochenlang so dahin.
Erfrieren und verdursten… so einen simplen Tod stirbt doch ein Held nicht! Also über diese nützlichen Resistenzen würde ich auch gerne verfügen.
Die Ahnenreihe
Halfir, Sohn des Drago aus dem Geschlecht der Evix tifft Deomar, den Enkel des großen Alafat, der vor 50 Jahren die Schlacht bei Auberach gegen Rinovar bestritt und seine Abstammung auf Egliot den Großen zurückführt...
Seit „Game of Thrones“ ist die Beschreibung der hohen Häuser groß in Mode gekommen. Doch was bei George Martin zum Gesamtszenario gehört und für die politischen Beziehungen wichtig ist, ist bei anderen Autoren oft nur eine belanglose Aneinanderreihung von Namen ohne Relevanz für die Hauptgeschichte. Mir persönlich erscheint dies oft wie die ausschweifende Beschreibung der Blümlein am Wegesrand – eben nur auf den „Historischen Hintergrund“ bezogen.
Prototypen
Im Norden wohnen die großen blonden Barbaren und im Süden die Beduinen. Also wenn man sich schon eine neue Welt erschafft, dann sollte man diese Freiheit doch auch nutzen und nicht alles wieder an unsere Welt anlehnen.
Die Standardbesetzung
Also wir brauchen: Natürlich einen Helden (menschlich), einen Elfen (Bogenschütze und etwas Zauberei), einen alten Magier mit Bart, die Frau/Prinzessin (Rasse egal - Hauptsache wunderschön), einen Tollpatsch (diese Figur hasse ich wirklich), einen trinkfesten Zwerg mit Axt und den Dieb. Natürlich ist das hier Fantasy, aber betrachtet man es mal aus dem Blickwinkel der realen Welt: Wer würde sich in seine Mannschaft wirklich freiwillig einen unehrlichen und verschlagenen Dieb holen? Nun ja, haben sich diese Gefährten gefunden, dann kann man auf das obligatorisch gute Ende wetten.
Die epischen Schlachten:
Es kommt zum Krieg und in gigantischen Schlachten fallen tausende von Leuten. In den folgenden Kriegen sterben noch mehr und mehr und mehr.
Da fragt man sich, was am Ende von der Infrastruktur und der Bevölkerung überhaupt noch übrig ist und wie die riesigen Armeen verpflegt werden? Wahrscheinlich ist das aber nur unnützer logistischer Krimskrams, der im Eifer des Gefechts vernachlässigbar ist.
Der Durchmarsch:
Die Hauptquest wird entdeckt und dann folgt der ultimative Durchmarsch zum Ziel. In wenigen Wochen werden jahrtausendealte Geheimnisse am laufenden Band gelöst und gipfeln im obligatorischen Endszenario. Geheimnisse, die nur auf diese eine Heldenperson gewartet haben, die kein anderer davor lösen konnte und die nach tausenden von Jahren immer noch lösbar sind… inklusive aller Fallen. (4,3 für Logik würde ich vergeben oder ein schlichtes ‚Ungenügend‘.)
Tausend Jahre und doch wie neu:
Desöfteren wird auf eine Jahrtausende alte Geschichte inklusive Bauwerke Bezug genommen. Dabei scheint es so etwas wie Staub, Verfall und Vergessen nicht zu geben. Da gibt es Bücher aus Papier und Türen lassen sich immer noch problemlos öffnen, der bemalte Putz schmückt die Wände, kein Dach stürzt ein und auch der Sand der Wüste konnte die Eingänge nicht verschütten. Sicherlich liegen hier mächtige Schutzzauber vor und auch die Heizelmännchen sehen täglich nach dem Rechten, denn ansonsten hätte Wind und Wetter dem Bauwerk anders zusetzen müssen - vor allem dann, wenn inzwischen die hübschen Glasfenster fehlen.
Der Endkampf:
Der Endkampf mutet oftmals an wie in einem PC-Game. An der Dauer des Kampfes erkennt man die Größe und Wichtigkeit des Gegners. Einfache Soldaten sterben schnell durch einen Schlag, wichtige Personen brauchen hundert Hiebe mehr um endlich das Zeitliche zu segnen. Wenn man sich jedoch die Historie ansieht, dann stirbt es sich dort auch für die Helden und Könige oftmals sehr schnell und unspektakulär.
Was mir auffällt, seit ich selber schreibe:
Logik
Die Logik springt mir nun in Büchern/Filmen vermehrt ins Auge. Hat man zuvor nur „konsumiert“, so fängt man jetzt an, die Handlungen kritisch zu hinterfragen.
Serien im Fernsehen neigen dazu in späteren Folgen irrwitzige Erklärungen für manche vorangegangene Folgen zu finden. (Damit die Serie überhaupt weitergeht.) Ein mehr oder weniger glückliches Dazubasteln, welches vergleichbar ist mit der Vereinfachung des deutschen Steuerrechtes.
Auch ist es oftmals etwas holprig, wie es der Autor schafft, gewisse Handlungen der Personen zu erklären. Man hat das Gefühl, da wurde der Bogen gerade über drei Ecken geschlagen.
Hochintelligente Schlussfolgerungen
Eine Falle beim Schreiben ist die Allwissenheit des Autors. Als Autor weiß man natürlich alles, schließlich hat man sich ja die Handlung selbst ausgedacht. Jedoch auch die klügsten Romanfiguren können nicht alles wissen, wenn sie nicht miteinander kommunizieren.
Ein Beispiel: Wir haben zwei räumlich getrennte Personen. Person Nr. 1 handelt in einer Situation sehr überraschend und total abwegig kreativ um ein Problem zu lösen. Aber die andere Person Nr. 2 errät dann kurz darauf, dass Person Nr. 1 genau so gehandelt hat wie sie es getan hat.
Hmmm? Wäre es nicht realistischer, wenn Person Nr. 2 etwas ganz anderes annehmen würde?
Ein Beispiel dafür, welches ich neulich las: 200 Jahre lang haben die Helden des Buches keinerlei Ideen, wie sie denn das Land von den Tyrannen befreien könnten. Doch dann haben zwei unterschiedliche Gruppen genau dieselbe Idee und das fast zur selben Zeit. Sie stehlen einem furchterregenden Monster die Brut, um sie dann dem benachbarten Tyrannen unterzuschieben. Und das mit dem Hintergedanken, dass die zwei Monster sich nun gegenseitig verdächtigen und dann übereinander herfallen. Und diese genialste aller Ideen führen diese unterschiedlichen Gruppen – die nichts voneinander wissen – dann auch noch im Abstand einer halben Stunde Zeitdifferenz durch. Wobei die eine Gruppe dann natürlich zu spät kam.
Stilmängel
Man neigt dazu, sich zu wiederholen. So schreibt man zum Beispiel in einem Satz „immer noch“ und schon im Folgesatz wird dann schon wieder etwas „immer noch“ gemacht. In schlechten Werken findet man so etwas zuhauf. Der umsichtige Autor korrigiert diese Wiederholungen in der Zweit-, Dritt-, oder spätestens der Viertkorrektur heraus.
Frauen schreiben – Männer schreiben
Was mir dabei aufgefallen ist, hat keine Allgemeingültigkeit. Es ist allerdings eine Tendenz, die man durchaus erkennen kann.
Wenn Frauen Bücher schreiben, dann geht es seitenweise um Gefühle. Da wird nachgedacht, man hat ein schlechtes Gewissen, sorgt sich ständig um den anderen und diskutiert alles tot. Wobei sich auch die männlichen Romanfiguren so verhalten. (Ganz ehrlich, was den Männern da manchmal an Gefühlsduselei angedichtet wird, ist fernab der Realität. Meine Meinung: Die meisten Männer denken halb so viel (gemein aber wahr. EdF [Erkenntnis des Forscherdrachen]).
Wie aber schreibt ein Mann? Gefühle und Gewissen treten eher in den Hintergrund. Man beschäftigt sich mit Schlachtaufstellungen: Wer gegen wen, wie viele Männer hat ein Heer, Armeen ziehen von da nach dort. Und es geht natürlich ums Kämpfen. Wobei oftmals mit Blut und grausamen Szenen nicht gespart wird.
Das Wissen des Autors
Irgendwann kommt man zu einem Punkt, an dem man über etwas schreiben möchte, von dem man eigentlich keine Ahnung hat.
Zum Beispiel wenn der Held ein Schiff besteigt, reitet, das Schwert schwingt, mit dem Bogen schießt, Ackerbau betreibt… Kurzum, irgendwann wird man blank erwischt und dann betreibt man entweder gründliche Recherchen (langwierig), oder hält sich sehr vage, oder aber man dichtet sich einfach etwas zusammen, wie man glaubt, dass es sein könnte. (Nur zu dumm, wenn dieses Pseudowissen dann von jemandem gelesen wird, der wirklich etwas davon versteht. Wir haben da schon so einiges aufgedeckt. EdF).
Alle Figuren haben denselben Charakter
Man ist wer man ist und ich unterstelle, dass jeder Autor sein eigenes Wesen in die Figuren immer etwas mit einfließen lässt. Ein in meinen Augen sehr genialer Autor ist in der Lage, charakterlich ganz unterschiedliche Figuren zu erschaffen, so wie sie die reale Welt auch hervorbringt. Doch meist findet man eine Ansammlung sehr ähnlicher Charaktere in den Werken. Ich denke da an Tintenherz, wo sich fast jeder Hauptcharakter für Bücher opfern würde (besonders im 3. Band). Es mag sicherlich einen Spinner geben, der sein Leben dafür opfern würde ein Buch zu sehen/retten, jedoch gleich fünf oder mehr von der Sorte… naja.
Die Wiederholer
Manche Autoren neigen dazu Geschehenes immer wieder aufs Neue zu wiederholen. Vor allem in den nachfolgenden Bänden. Für diejenigen, die die Bände davor nicht gelesen haben, mag das schön sein, jedoch für die fleißigen Leser ist das manchmal sehr ermüdend.
Alle haben Namen
Wann immer eine neue Person auftaucht, muss der Autor entscheiden, ob dieser Charakter so wichtig ist, dass er mit Eigennamen eingeführt wird oder nicht. Oftmals langt ja auch die Beschreibung: Bote, Helfer, Mannschaft, Feind u.s.w. Meines Erachtens sollte man den Namenoverflow vermeiden.
...und was für Namen
Ähnlich wie bei den Prototypen gibt es auch bei den Namen das Phänomen der Paralellen zu unserer Welt. Barbaren heißen Heimdal, Baldur, Wüstenbewohner bekommen passende Namen die arabisch klingen und dann gibt es noch die Namen, bei denen man das Gefühl hat, der Autor ist mit den Fingern auf der Tastatur ausgerutscht und dabei kam etwas heraus wie: Asörltiwehp. Muss das wirklich sein?
Ein Mittagessen mit einem Bissen
Um für den Leser ein Bild zu erschaffen, beschreibt der Autor die Umgebung oder lässt seine Helden während eines Gespräches nebenher etwas tun. Dies ist an sich nichts Verwerfliches, aber Vorsicht ist dennnoch geboten, wenn es um die Zeitdauer von Aktionen geht. Ein Beispiel: Zwei Personen unterhalten sich und reden drei Sätze miteinander, während sie sich auf der Wanderschaft zur nächsten Stadt befinden. Meilen der Wegesstrecke liegen noch vor ihnen, doch am Ende ihres kurzen Gespräches haben sie das Ziel schon erreicht. Gerne passiert dieser Fehler auch, wenn Personen nebenher etwas essen. Da wird keine Minute miteinander gesprochen und der mit Speisen überhäufte Teller ist am Ende des Gespräches aufgegessen. Wir vermuten hier eine Anakondaschlange.
Eine Unterhaltung mit vielen Personen
Dies ist eine hohe Kunst, die kaum ein Autor wirklich beherrscht. Was in der Realität oder im Film durch Bilder leicht auszudrücken ist, erweist sich in einem Buch als ein schwieriges Kapitel. Ein Gespräch, an dem viele Personen beteiligt sind und die vielleicht noch hitzig durcheinanderreden, lebt von der schnellen Abfolge des Dialoges. In einem geschriebenen Text steht der Autor aber vor dem Problem, dass er beschreiben muss, wer gerade spricht, wie das Szenario insgesamt aussieht und wie die einzelnen Figuren auf das Gesagte reagieren. Durch diese Beschreibungsdetails verliert der Dialog oft an Fahrt und das Gefühl einer hitzigen Debatte kommt nicht zustande. Da sollte man sich als Autor überlegen, ob man wirklich zehn Leute durcheinanderreden lässt, oder ob man sich nicht vielleicht besser auf zwei bis drei Hauptakteure beschränken sollte.
All diese Missstände versuche ich in meinen Büchern zu vermeiden
In meiner eigenen Fantasywelt erleiden die Helden Schmerzen, lernen langsam und ihre heroischen Taten werden nicht immer gebührend gewürdigt. Zumal die Belohnung für „große Taten“ oftmals der überaus gerechten Entscheidung Seiner Hoheit obliegt.
Keine braucht sich zu beschweren! Ich denke, ich bin mehr als großzügig.
Der Konflikt ist nicht banal „Gut gegen Böse“, sondern entsteht dadurch, dass unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Dabei ranken sich nicht alle Probleme um die Hauptqueste, sondern es gibt einige sehr unterhaltsame Geschichten nebenbei.
Das ist von mir so gewollt und die Helden verrennen sich hin und wieder in Sackgassen und es kommt zu unliebsamen Überraschungen.
Mir war es wichtig auch „alltägliche“ Probleme darzustellen. Angefangen mit den menschlichen Grundbedürfnissen über Ärger mit den Vorgesetzten, Irrtümer und Vergesslichkeit bis zu Boshaftigkeiten, derben Scherzen und noch vielen weiteren sehr menschlichen Handlungsweisen.